Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 0 Antworten
und wurde 112 mal aufgerufen
 KS 37
Max-Magnus Offline

Big Boss


Beiträge: 136

30.03.2010 10:40
Eine große Geschichte 1 Zitat · Antworten

Traum

Es war Nacht. Überall war Nacht.
Und Mark stand auf einer sturmumtosten Klippe in der Schwärze. Er und seine Begleiter wurden immer näher an den Felsvorsprung geschoben. Lange war es ihnen gelungen zu entkommen und den Gegnern einen Schritt voraus zu sein. Keine Rettung würde kommen, sie hatten verloren.
Plötzlich hörte er Geräusche wie von tausend kratzenden Insektenbeinen.
„Was sollen wir tun, gleich haben sie uns.“, rief Kim, die neben ihm stand.
„Wir könnten versuchen uns durchzukämpfen“, entgegnete Adrian und griff zu seiner Waffe.
„Nein, das wird nicht funktionieren.“, antwortete Mark tonlos.
„Warum? Ich finde Adrian hat Recht. Welche andere Möglichkeit haben wir überhaupt?.“, sagte Sandra panisch.
„Es sind zu viele. Viel mehr als letztes Mal. Und diesmal sind sie vorbereitet.“, wandte Karl ein. „Aber was Besseres fällt mir auch nicht ein.“
„Es wird sich zeigen.“, behauptete Mark. „Heute werden wir nicht verlieren.“
Das Kratzen war erneut näher gekommen. Er ging weiter auf den Felsvorsprung zu, der, wenn auch noch einige hundert Meter entfernt, keinen Ausweg bot. Die anderen sagten nichts, sie hatten gelernt ihrem Kameraden zu vertrauen. Sie folgten ihm über den rauen Stein. Nach einigen Metern strauchelte Mark vor Erschöpfung und wurde von Karl und Adrian aufgefangen.
„Erst spuckst du große Töne und dann fällst du um. Wie soll man sich bloss auf dich verlassen?“, fragte Adrian in gespielter Empörung. Aber keiner konnte lachen, denn die Entbehrungen und Erfahrungen der letzten Tage und Wochen hatten bei allen Spuren hinterlassen. Der einzige bittersüße Triumpf, wenn man es einen Triumpf nennen konnte, war, dass sie es soweit geschafft hatten. Zu Beginn hatt keiner von ihnen die Gefahren, die kommen würden einschätzen können. Wenn sie es gewusst hätten, niemand von ihnen wäre gegangen. Und doch wäre der Wunsch zu gehen geblieben. Aber jetzt würde keiner weichen. Seit ihrem Fortgang aus einem ruhigeren, behaglicheren und langweiligeren Leben hatten sie alle eine Art Schule durchgemacht. Eine des Fliehens, des Kämpfens und des Tötens und zugleich eine des Erkennens, des Helfens und des Verstehens. Sie hatten keine Ahnung gehabt, sie hatten jedoch Hoffnung gehabt, Hoffnung, die Zukunft, die kommen würde zu verändern. Und sie hatten mehr geschafft als irgendjemand ihnen zugetraut hatte. Sie hatten die Formel errungen und lebten noch. Noch…
Obwohl sie schon vieles geleistet hatten, verließ sie auf dieser endlosen, im Dunkel der Nacht heulenden und klagenden Klippe die Hoffnung.
Und die Feinde kamen stetig näher. Nach ihrer entbehrungsreichen Jagd hatten sie ihre Beute endlich gestellt. Ihr Herr würde zufrieden sein.
‚Oh ja‘, das wird er, sagte eine Stimme in Ortens Kopf. Er war der Befehlshaber, die ausführende Hand seines finsteren Gebieters und diesmal würden ihre Opfer nicht entkommen. ‚Ja, du hattest sie unterschätzt. Das darf nicht wieder vorkommen. Du wertloses Stück Dreck.‘ Sie hatten Hilfe. Letztesmal. Diesmal sind sie abgeschnitten. Und selbst wenn sie unverhofft und unverdient unterstützt würden, bekäme er sie. Er hatte sich vorbereitet. Seine Gegner waren keine Kinder, sie waren Feinde und sie mussten „geschnappt“ werden. Hunderte der großen Starken und tausende der kleine Gemeinen standen unter seinem Befehl. Wenn nicht ich, wer dann? Wenn nicht jetzt, wann dann? Denn wenn es nun nicht gelänge ihrer habhaft zu werden , würde es niemals gelingen. Nein, selbst mit Blitz und Donner und aller Unterstützung der Welt würde er ihrer habhaft werden. Und dann werde ich belohnt und die Zeit meines Herrn bricht an.
Ebenjene Kinder standen jetzt am äußersten Rand der Klippe und froren. Der Sturm fuhr in ihre Kleider und übertönte ihre Stimmen. Das kleine verlorene Grüppchen hoffte auf ein Wunder. ‚Nein‘, dachte Mark mit aller Willenskraft, die er noch aufbringen konnte. ‚Ich hoffe nicht. Ich weiß.‘ Er hatte keinen Beweis, nicht einmal eine begründete Vermutung, nur ein Gefühl. Aber ein Gefühl von solcher Wärme, ein Gefühl, das Zuversicht und Vertrauen in im weckte.
Es klackte. Alle fünf zuckten zusammen.
„Was war das?, fief Adrian und machte sich auf den Kampf bereit. Er war sich sicher. Wenn er sterben müsste, würde er so viele von den Mistkerlen mitnehmen wie möglich.
„Nur ein Stein.“, schrie Karl, als ein kleiner Kiesel vor seine Füße rollte.
„Aber woher …?“, setzte Sandra an, als sich aus der Dunkelheit aus der sie gekommen waren, Gestalten herauszuschälen begannen. Das kratzende Geräusch wurde unerträglich.
Der Vorderste, Orten, hob seinen Kopf und lachte grausam.
„Na, habt ihr euch so eine Mühe gemacht und alles vergebens. Ha! Und jetzt: Gebt mir, was ihr gestohlen habt.“
„Niemals!“, brüllten die Fünf wie aus einem Munde.
„Ohhh, ich fürchte ihr habt keine Wahl. Entweder ihr gebt es mir freiwillig und ich lasse euch leben oder aber, ihr weigert euch und ich bekomme es trotzdem. Weigert ihr euch?“
Da zog Mark ein kleines Holzkästchen aus einer seiner Taschen und hielt es hoch. Auf den Gesichtern seiner Freunde zeigte sich ungläubiges Entsetzen.
„Nein, Mark. Du weißt doch, was geschieht, wenn du es ihnen gibst. Sie werden uns dennoch töten und dann steht nichts mehr zwischen ihren Plänen und der Welt.“, schrie Kim.
Unter Johlen und Hohngelächter kamen die Schwarzgekleideten näher. Plötzlich hielt Mark es über den Rand der Klippe. „Ein Schritt weiter und ihr dürft eurem Herrn berichten, dass er tauchen gehen kann.“ Seine Stimme war schneidend, sein Blick plötzlich loderte vor Wut.
Doch Orten lachte in einem fort. „Denkst du, dass wir nicht mit so etwas gerechnet haben, lange bevor ihr es gestohlen habt. Was glaubst du warum wir euch immer gefunden haben, egal wohin ihr geflohen seid? Ihr habt doch bestimmt von Peilsendern gehört, meine lieben kleinen Kinder. Wenn ich euch jetzt sage, dass wir euch nur durch dieses Kästchen immer verfolgt haben, dann ist es nicht aus Barmherzigkeit. Ihr habt verloren. Schnappt sie euch.“
Während sich Marks Freunde zum Kampf bereitmachten, spürte er wie das Dunkel zu weichen begann. Langsam zerfaserte an einer einzelnen Stelle im schwarzen Himmel die Dunkelheit. ‚Endlich‘, dachte er. ‚Hätte ich mich geirrt, müssten wir sterben.‘
Er sah sich um. Adrian hatte seine gewaltige rot leuchtende Axt aus dem Gürtel gerissen und drosch bereits auf die ersten Schwarzen ein. Auf seinem Gesicht lag ein Glanz und Mark spürte, dass er vom Kämpfen ganz erfüllt war. Karl sah er nicht, doch er hörte im Nebel Schreie und wusste, dass auch Karl kämpfte. Sandra legte einen Pfeil auf die Sehne und schoss. Der Feind der ihr am nächsten war fiel, einen gefiederten Schaft in der Brust, zu Boden. Und Kim saß abseits und murmelte in sich hinein.
Doch so konnte es nicht lange weitergehen. Orten war nicht dumm und hatte eine ganze Armee mitgebracht. Viel zu viele. Allein der Druck der anstürmenden Massen würde sie in kürzester Zeit hinwegfegen. Zwei Gegner kamen auf ihn zu, ein großer Hüne mit Kapuze und Schwert und ein kleiner gänzlich unbewaffneter Schwärzling mit grün glitzernden Augen. Nun riss Mark seinerseits sein Schwert aus der Scheide und sprang auf seine Gegner zu. ‚Nur noch einen kurzen Moment‘, dachte er verzweifelt. Er parierte einen Schlag des Hünen, doch allein die Wucht ließ ihn taumeln. Der Schwärzling, nutzte die Chance, sprang vor und wollte ihn beißen, Mark erschauerte ob der dolchähnlichen Zähne, die nur darauf warteten sich in sein Fleisch zu bohren, doch er schwang das Schwert herum, traf den Kleinen in die Seite und schleuderte ihn von der Klippe. Der Hüne schwang jedoch in dem Moment sein Schwert auf Mark nieder und der Lichtpunkt, der ihre einzige und letzte Hoffnung verkörperte, wurde heller. Mark rollte sich weg und es klirrte, als Stahl auf Stein traf. Doch es gelang dem Großen Mark einen harten Tritt in die Rippen zu verpassen. In dem Moment in dem er spürte wie seine Rippen brachen und seine Lunge gequetscht wurde, verebbte der aufkommende Schmerz und wurde durch ein unangenehmes Kribbeln erstzt. Er blickte dankend zu Kim und schlug seinem Gegner mit einer schnellen Bewegung gegen die Beine. Der Hüne stolperte und fiel an Mark vorbei in den Abgrund. Während seine geschlagenen Feinde, sofort durch neue ersetzt wurden, spürte er wie seine Rippen sich wieder zusammenfügten und sein Atem wieder leichter ging. Seine zwei neuen Gegner umkreisten ihn. ,Schwärzlinge. So sympathische Wesen.‘, dachte er, als er einem Angriff auswich. Sich die Feinde vom Leib haltend, sah er sich erneut nach seinen Kameraden um. Adrian blutete aus vielen kleineren Wunden, doch schlug trotzdem mit Elan auf seine zahlreichen Ziele ein. ‚Er ist vermutlich der einzige von uns, der gerade so etwas wie Spaß empfindet.‘, überlegte er und wirklich zeigte sich auf dem Gesicht seines Freundes ein entrücktes Grinsen. Mit einem schnellen Ausfallschritt entledigte Mark sich einem seiner Widersacher. Aber um Sandra und Kim stand es schlechter: Sandra kamen die schwarzen Wichter immer näher, indem sie sich hinter den von Pfeilen getroffenen versteckten um in einer Schusspause hinter diesen hervorzuschnellen. Kim wurde von mehreren Gegner bedrängt. Einer von ihnen ging, während Mark sie beobachtete in Flammen auf. Seine Mut stieg als sich der Lichtpunkt ein wenig vergrößerte. Nach dem er seinen zweiten Gegner erledigt hatte, standen drei Hünen vor ihm. ,Wie befürchtet, aber nicht schlimmer.‘
Während er sich nach Kräften gegen die drei wehrte, sah er Orten in einiger Entfernung Befehle geben. In diesem Augenblick sah dieser zu ihm, der Blick erfüllt von Hass und Genugtuung. Er hielt einen Morgenstern in der Hand und kam durch die Reihen der Feinde auf ihn zu. Schnell besiegte Mark seine Gegner unter Aufbietung all seines Könnens als Schwertkämpfer und sah sich, mit Wunden übersät und am Ende seiner Kräft, Orten gegenüber. „Wie sehr hatte ich gehofft, dich persönlich vernichten zu können. Sag doch bitte deinen Eltern schöne Grüße von mir, wenn du sie siehst.“, sagte Orten mit gespielter Freundlichkeit. Mark ging nicht auf diese Provokation ein. Er setzte eine traurige Miene auf und sagte voller Mitgefühl: „Hast du Angst, dass du wieder dein Versagen berichten musst oder wieso lässt du mich erst gegen deine Untergebenen kämpfen, bevor du dich traust?“ Die Luft knisterte und die Spannung stieg. Beide Kontrahenten beäugten sich und machten sich für den Kampf bereit. Das Licht über ihnen begann heller zu leuchten. Sobald Orten mit den Worten: „Was ist das schon wieder?“ nach oben guckte sprang Mark vor. Im letzten Moment riss Orten seinen Schild vom Gürtel und entging so einem schweren Treffer, wurde aber von der schieren Kraft zu Boden gerissen. Ein wütendes Knurren entfuhr Ortens Kehle und er trat nach dem wegspringenden Mark. Orten begann seinen Morgenstern kreisen zu lassen und schritt langsam auf seine Beute zu. ‚Ich werde ihn vernichten. Hier und jetzt.‘ Mit einem Kampfschrei ging er auf Mark los und ließ den Morgenstern auf ihn niedersaußen. Mark flüchtete nach hinten und schnellte nach vorn, auf des Befehlshabers Augen zielend. Doch Orten oblag nicht grundlos der Oberbefehl, Macht und Schrecken wohnten in ihm. Eine Druckwelle schleuderte Mark an den Rang der Klippe. Der raue, glischige Untergrund riss Marks Haut auf. Blutend hob er sein Schwert auf und stellte sich seinem Erzfeind entgegen, der mit siegessicherem Grinsen auf ihn zukam. Seine Freunde, ohnmächtig zu handeln, sahen bestürzt zu ihm. Orten hob seinen Morgenstern und hieb nach der Seite seines geschwächten Gegners. Von Kampf und Verletzungen ermüdet schaffte Mark es nicht dem Angriff ganz zu entgehen und wurde an der Schulter getroffen. Schmerz ohne folgende Linderung durchflutete seinen Körper, das Licht wurde heller und es begann ein schrilles Klingeln. Mit einem weiteren Schlag wurde er bis auf den äußersten Rand der Klippe getrieben. „Noch irgendwelche letzten Worte, du Versager.“, höhnte Orten.
„Ja“, erwiderte Mark mit leuchtenden Augen. Der Sturm heulte stärker und stärker und das Licht erstreckte sich immer weiter. „Richte deinem Herrn aus, dass dein Auftrag fehlgeschlagen ist. Diese Welt steht unter unserem Schutz.“, und mit diesen Worten entnahm er dem Holzkästchen, das er heimlich hervorgeholt hatte, eine Steintafel und zerbrach sie in zwei Hälften. „Nein“, schrie Orten, sprang vor und stieß ihn von der Klippe. Im Fallen sah Mark die entsetzten und erstaunten Blicke seiner Freunde, den verzweifelten Blick seines Feindes und das Licht, das sich über den gesamten Himmel erstreckte. Während das kalte Nass näher kam, wurde ein Leuchten allgegenwärtig und gleichzeitig verwischte Dunkelheit seine Sinne. Als Letztes hörte er ein immer stärker anschwellende, schrilles Klingeln.

Fortsetzung folgt...
(Verbesserungsvorschläge, Kritik und ähnliches bitte an mamafri@web.de schicken)

[Max-Magnus]

Dir ist langweilig.
Du willst Party.
Dann schicke eine SMS mit dem Bestellwort 'Feuer' an die 112 und innerhalb von 10 min stehen viele Männer mit einem großen Partywagen und lustigen Hüten vor deiner Haustür.

«« Bildung
 Sprung  



© by Kopfsalat Redaktion
Axel Dietze
Xobor Forum Software von Xobor
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz